Von Panama nach Cartagena mit dem Schiff

Ein Video von der Überfahrt findet ihr unter

 

Motorcycle cross Darien Gap from Panama to Colombia on Stahlratte, Fritz the Cat or Independence 

 

unter

In Carti/Panama angekommen, ist das Schiff "Stahlratte" schnell in Sichtweite und nebenan viele einheimische Zuschauer. Ich parke mein Motorrad am Pier und warte mit den Anderen auf das Verladen.

Das sich sehr interessant gestaltet. Fliegende Motorräder und nervöse Motorradfahrer und alles geht gut. Die Stahlratte fährt die Strecke nach Kolumbien zweimal im Monat und alle Erfahrung, die man dafür braucht. Verpacken die Motorräder sogar, dass sie gegen das Salzwasser gut geschützt sind,

während wir zu den mitten im Wasser gelegenen Inseln der Kuna Indianer gebracht werden und mehr über Land und Leute erfahren dürfen.

Die Schiffsbauer erzählen uns nicht nur wie sie das aus einem Baumstamm existierende Boot wieder reparieren, sondern auch, dass es diese Insel auf Grund der Gezeiten und Landabtragung in 20 Jahren nicht mehr geben wird. Sie leben vom Verkauf selbst genähter Molas, alter Trachtenteile, und kleinen Läden, den Ankergebühren der Segelschiffe und eben der Straßengebühren hier her.

Mitten im Ort gibt es eine kleine Schule, in der ich allerdings keine Kinder sehe.

Die spielen draußen mit einer Gruppe Kuna Jungen gegen Motorradfahrer Fußball und gewinnen 5:4 ;-)).

Und es gibt Kuriositäten zu sehen, wie den Schweinestall über dem Wasser und das WC an dem in deutsch „Scheisshaus“ geschrieben steht.

Am Abend besuche ich und die anderen Motorradfahrer die zweite Kuna Insel. Hier wohnen wir einer kleinen Tanzaufführung in Traditionskleidung und mit Panflöten bei, essen und trinken unter einem Palapadach direkt umgeben vom rauschenden Wasser der kleinen Insel. Zurück auf dem Schiff falle ich schnell in tiefen Schlaf. So viele Erlebnisse an einem Tag, Sonne, Wind und Wasser machen müde.

31. – 01.02.2012

 

Auf zu den kleinen Karibikinseln und erstmal Abkühlung im Wasser finden.

Anschießend besucht ein Kuna Indianerpaar das Schiff und breitet selbst genähte Molas und Schmuck zum Verkauf aus.

Die kleinste der Inseln bietet rund herum Möglichkeit zu schnorcheln. Ich schwimme durch ein Meer von kleinen Fischen, sehe Fische in allen Farben und Variationen, tauche durch ein kleines Riff, in dessen Aushöhlungen auch große Fische leben und verpasse die Rückfahrt zum Schiff mit der ersten Gruppe.

02.02.

 

Auf der 24stündigen Segelfahrt mit Motorantrieb nach Cartagena begleiten uns immer wieder Delfine und fliegende Fische, die manchmal Schwalben zum Verwechseln ähnlich sehen. Sie springen aus dem Wasser, fliegen wie ein Vogel eine sehr lange Strecke über die Wasseroberfläche der Wellentale und gleiten ins Wasser zurück. Sie tauchen so schnell auf und wieder unter, dass mir das Fotografieren unmöglich scheint, also sitze und genieße ich es lieber, ihnen dabei zuzusehen.

Die Überfahrt gestaltet sich für einige gleich unangenehm. Viele an Bord sind Segeln auf hoher See nicht gewöhnt und lassen sich „das ein oder andere noch mal durch den Kopf gehen“. Ich habe da wirklich Glück mit meiner Segelerfahrung, kann in der Küche mithelfen und hier und da ein Schwätzchen mit Kapitän Ludwig, seiner Crew (Gabi, Ete, Andi) und den anderen noch sprechfähigen halten.

03.02.

 

Mit Sonnenaufgang kommen wir im Hafen von Cartagena an. Da die letzten Seemeilen sich wieder angenehm ruhig gestalten, sind heute morgen alle wieder in der Lage Frühstück zu sich zu nehmen.

Und dann passiert noch das Unglaublichste überhaupt. Ich hatte bereits davon gehört, dass die Motorräder mit dem kleinen Schlauchboot an Land gebracht werden sollen. Ich kann nicht wirklich daran glauben, dass es ernst gemeint ist. Dann aber sehe ich das erste Motorrad im Schlauchboot auf mich zu kommen und gehe dann selbst an Bord der Stahlratte, um mein Motorrad vertrauensvoll in das Dingi zu laden, mich drauf zu setzen und es über Wasser an Land zu bringen.

Ein echtes Abenteuer und eine sichere und stabile Angelegenheit, die ich jedem zum Nachmachen, allerdings nur mit der Crew der Stahlratte, empfehlen kann. Ohne eine solche Crew wäre wohl nicht alle Motorräder heil an Land gekommen. Heute haben alle 13 Motorräder ihre Fahrer und Fahrerinnen unbeschadet wieder erhalten.

04.02.

 

Heute ist zwar Samstag, dennoch bekommen wir die Grenzformaliäten geregelt. Ludwig hat bereits alles organisiert, so dass nicht wir uns, sondern Manfred sich um den Motorimport kümmert. Wir brauchen nur im klimatisierten Vorraum warten und ich erhalte gegen Mittag meine Papiere. Easy! Leider hat die Versicherung, die ich für das Motorrad brauche, zu früh geschlossen. Ich habe Zeit und kann sie auch am Montag und sehe mir erstmal Cartagena an.

Am Sonntag treffen wir 11 MotorradfahrerInnen uns mit vier kolumbianischen MotorradfahrerInnen. Sie geben uns wertvolle Hinweise für ganz Kolumbien: Schöne und weniger schöne Sraßen, die man der Sicherheit wegen lieber nicht befahren sollte, interessante National Parks und und und …