Meine Reise durch Südamerika beginnt! (Kolumbien: 30.01. - 02.03.2012)

Überfahrt mit der Stahlratte nach Kolumbien

 

30.01.2012

 

Morgens am Flughafen von Panama-City treffe ich alle Motorradfahrer, die die Überfahrt nach Kolumbien mit dem Zweimasterschiff „Stahlratte Bremen“ gebucht haben.

Bauarbeiter beobachten uns und einer hält den gesamten Verkehr auf dieser Straße an, damit wir vom Straßenrand gemeinsam losfahren können. Ich führe die Truppe an, weil ich den Weg bereits kenne. Keine fünf Meter weiter muss ich bereits hart in die Eisen treten. Ein Kleintransporter hat nicht mitbekommen, dass die Autos auf seiner Seite alle stehen und warten, damit wir Motorradfahrer alle auf die andere Straßenseite kommen. Er kracht hinten drauf und lenkt auf meine gegenüberliegende Straßenseite. Also geht es erst mal in den Straßengraben um den Kleintransporter herum und Richtung Chepo auf die Panamericana.

Gestern noch konnte ich die Polizeikontrolle vor Chepo einfach passieren. Heute sind wir mit einer großen Gruppe unterwegs und sie halten uns natürlich an. Hier sind alle ganz nett, wenn man selbst nett ist. Ein freundliches „Buenas dias“ und ein paar Worte in Spanisch reichen fast immer aus, um alle positiv zu stimmen. Die zweite Frau hinter mir, weiß das wohl noch nicht und so spricht die Polizistin lieber mit mir und fragt, ob meine Mitfahrerin schlecht gelaunt ist. Es geht mir nicht nur darum Motorrad zu fahren, sondern auch die Menschen kennen zu lernen. Erst gestern in Chepo habe ich zwei (vollbewaffnete) Polizisten angesprochen und nach dem Hotel gefragt. Sie waren sehr hilfsbereit und interessiert, haben mit ihrer Fotokamera Bilder von sich auf Matts Motorrad und mir daneben gemacht als er es ihnen anbot. Zum Hotel vorgefahren sind sie allerdings nicht mehr.

Beim zweiten Halt vor dem Eintritt in das Land der Kuna Indianer zahlen wir pro Person neun US Dollar. Auch hier versuche ich noch zu Handeln, dass klappt aber nicht. Macht nichts. Dafür darf ich auch hier mit dem netten Mann hinter der Schranke ein Foto machen, er hebt noch den Daumen als ich als erste durchfahre. Das tut gut!

Beim dritten Stopp kurz vor einem Kuna Haus in den Bergen, vermisse ich meine anderen Mitfahrer hinter mir. Da es hier sehr kurvig ist, steil bergauf und sehr steil bergab geht, zudem Spaß an schnelleren Kurven habe, kann ich nicht mehr wirklich erkennen, ob man mir folgen kann. Also warte ich. Als sich auch nach fünf Minuten nichts tut, drehe ich um. Es dauert eine ganze Weile, dann kommen mir die ersten entgegen und heben den Daumen. Alles in Ordnung! Diesmal bleibe ich hinter den anderen und erfahre später, dass Charlys Motorrad Probleme mit der Höhenluft hatte und nicht mehr anspringen wollte. Am dritten Stopp will man wieder unsere Pässe sehen. Alle sind ganz still, immerhin stehen hier bewaffnete Soldaten mit Maschinengewähren. Für mich kein Grund kein Foto zu machen. Dafür brauche ich allerdings die Genehmigung des Chefs hier, versucht mir der erste Soldat zu zeigen. Die bekomme ich sehr schnell und der Chef selbst macht das Foto!

Ein kleiner Umweg führt uns noch in einen Wassergraben, den ich beim ersten Mal locker nehme und auf dem Weg zurück „besuche“. Das Motorrad ist schnell wieder durch viele helfende Hände aufgestellt und ein bisschen nass, aber ansonsten ist nichts passiert. Wassergräben würde ich alleine erstmal abschreiten, um zu sehen, wo ich am besten fahren kann.

Hier fahre ich noch ....