Honduras am 05.01. 2012 in ca. vier Stunden

05.01.2012

 

Wie gedacht … so getan, aber nur halb möglich. Circa eine Stunde von der Grenze entfernt, starte ich. Auf halben Weg sieht Matt, dass meine Kofferträger erneut gebrochen sind. Um die Ecke ist eine Autowerkstatt. Hier gibt es so viele davon und es ist so als wüssten meine Träger das. Für 15 US Dollar wird es diesmal so repariert, dass ich ehrlich hoffe, damit weiter zu kommen als bisher.

An der Grenze zu Honduras bin ich um 11 Uhr. Es soll 3 Stunden dauern. Ich nehme mir vor, gelassen zu bleiben. Matt hat bereits an der Grenze zu San Salvador einen Helfer für Honduras „gebucht“. Der macht zunächst einen guten Eindruck und bringt seinen „Bruder“ mit. Der Check out in San Salvador verläuft schnell und wirklich einfach. Ich zeige meinen Pass und bei der „Aduana“, wie immer wird das Permiso para Vehiculo für das Motorrad gelöscht. Dafür braucht man keine Helfer.

Die Grenze zu Honduras ist um die Ecke. Wirklich um die Ecke, also keine 5 Meter entfernt. Hier ist viel los …kleine Verkaufsstände, Geldwechseler, Helfer, Betrunkene, Arme und Offizielle, eine Bank …. und alle spielen ein „Spiel“.

Unsere „Helfer“ lügen sich einiges zurecht: 2 Meilen weiter sollen wir das Permiso para Vehiculo bekommen, machen Zeitdruck „die Bank schließt gleich“ und weil ich mich nicht davon beeindrucken lasse, wollen sie gehen und nicht mehr weiter helfen, selbst Geld wollen sie keines mehr. Dafür versuchen sie jetzt mit der dortigen Polizei in Kontakt zu treten, leider stehe ich hinter ihnen, weil ich einfach sehen will, was die jetzt tun und wo die Unterlagen (Passport etc.) gelieben sind. Die Polizei grüße ich freundlich und die zwei „Helfer“ ersparen sich eine Kontaktaufnahme mit den Polizisten. Helfen mir dafür aber immerhin, den Mann zu finden, der die Unterlagen hat. Die lasse ich jetzt nicht mehr aus den Augen, während Matt bei unseren Motorrädern bleibt. Ich gehe jeden Weg mit und stehe hinter den Beamten, die die Rechnung ausstellen. Diesmal arbeiten sogar zwei gleichzeitig für mich, wollen dafür aber von allen Unterlagen drei Kopien haben. Nächstes Mal bekommen sie fünf von mir, die leben wahrscheinlich von den 3 US Dollar für alle Kopien hier und sollen sie ruhig haben. Bezahlen soll ich in Limpira und die junge Frau in der Bank will auf keinen Fall US Dollar. Das werde ich schon ein bisschen ungehalten, aber es ist nichts zu machen. Auf der Importrechnung stehen 135 Lempira und 505,70 Lempira für ich weiß nicht was. Macht ungefähr 35 USD. Tausche etwas mehr und bezahle. In der Bank ist mein Helm liegen geblieben und er ist noch da! Eine „Bänkerin“ weißt mich daraufhin. Zurück zu den Damen im offiziellen Büro und wieder wollen sie von den bereits vier existierenden Kopien weitere Kopien, diesmal mit Stempel. Hier heißt es nicht darüber nachdenken, ob es Sinn macht oder nicht, sondern einfach machen (pro Kopie 1 Lempira. It is like nothing! 5 Cent) Aber ich gebe zu, es nervt. Nach 2,5 Stunden ist alles so weit.

Es geht weiter durch Honduras. Hier gibt es nicht wirklich etwas zu sehen. Auf dem Weg einige nett aussehende Hotels, aber ich will nicht hier bleiben. Ein netter Polizist in einer größeren Stadt hilft mir, die Hauptstraße wieder zu finden. Die ca. 130 Kilometer sind in 1,5 Stunden zu fahren, wenn man nicht gestoppt wird. Und (vielleicht weil ich Frau bin) gucken die ersten zwei Polizeiposten nur erstaut. Die letzte Polizeikontrolle kurz vor der Grenze zu Nicaragua stoppt uns. Matt gibt ihm leider das Original Permiso. Ich lasse mich hier nicht aufhalten und fahre 400 Meter weiter in die Sonne. Da wollen die bestimmt nicht hinterher kommen. Zu heiß. Tun sie auch nicht. Matt bestreitet irgendetwas mit mir zu tun zu haben … er soll mich zurück holen und kommt gut alleine klar, zahlt allerdings 10 US Dollar an diese korrupten Polizisten, um an sein Permiso zu kommen. Schließlich wollen wir hier wieder raus. Und das Auschecken aus Honduras ist in 3 Minuten erledigt. Mit dem Orginal Permiso natürlich.