On the road again in Kroatien

Nach dem zweiwöchigen Segeltörn in der Adria, fahre ich von Zadar/Kroatien über die vorgelagerten Inseln von Kroatien und setze mit der Fähre über. Am späten Nachmittag, kurz vor zwei heftigen Gewittern lande ich im Hotel Varazdin in Selce (EZ mit Halbpension 63 €). War garnicht so leicht ein Zimmer zu bekommen. Alleinreisenden sagt man hier schon mal, dass man nur Doppelzimmer hat und diese nicht an einzelne Personen vermietet. Und auch das versprochen Internet ist nur auf mehrfache Nachfrage tatsächlich zu bekommen. Erinnert mich an meine Tour durch Mexiko 2011. Auch dieses Mal hat es nur geklappt, weil ich der Rezeption sagte, ich bräuchte den Internetanschluss zum Arbeiten.  

Ein Tag vier Länder

Von Selce/Kroatien aus geht es heute zuerst nach Slowenien. Die Grenze ist schnell ereicht und gut überwacht  und dann wird es nur noch wunderschön. Ich traue meinen Augen nicht. Habe nicht wirklich gewußt, dass Slowenien so grün ist und für Motorradfahrer fantastische kurvenreiche Straßen durch überwältigende Landschaft zu bieten hat. Auf dieser Reise ist es mein absoluter Reisefavorit. Die Autobahn wäre keine Alternative gewesen! Dafür hat die Strecke im Westen entlang der italenischen Grenze viel zu viel zu bieten. Und hier fahren bereits sehr viele Italiener. Leider komme ich auch an einm UNfall mit meinem Motorradfahrer und einem kleinen Auto vorbei. Das Motorrad, einee BMW, ist hin. Es liegt in der Leitplanke kurz hinter der slowenischen Grenze. Den Fahrern scheint nichts passiert zu sein. Für mich dennoch ein wunderbarer Tag mit enem Stopp bei einer Jota (slowenische Sauerkrautsuppe) und einem Motoradkopftuch als Gastgeschenkt. Hab kurz überlegt, ob ich nicht in diesem schönen Landstrich übernachten soll.

Ein kurzes Stück fahre ich auch über Italien und dann nach Östereich. Vier Länder an einem Tag! Auch auf dieser Strecke komme ich an einem schweren Autounfall vorbei. Der Krankenwagen trifft gerade ein als ich vorbei fahre. Ein Auto ist gegen mehrere Verkehrschilder an einer Kreuzung gefahren, obwohl heute Sonntag ist und ich das Gefühl habe, dass ich ganz allein auf den Straßen bin.

 

Nach über 6 Stunden Motorradfahrt treffe ich am Weissensee ein. Die hier ausgewiesenen Tourenfahrer Hotels sind recht teuer. Ich komme im Hotel Kolbitsch, Oberdorf 6, 9762 Weissensee in Österreich unter (EZ mit Halbpension für 53 €). Beim Abendessen sitzt mir die deutsche Nationalmannschaft des deutschen Runderverbandes gegenüber. Sie trainieren hier für die Weltmeisterschaft Ende August. Bin mal gespannt, ob ich von den Gewinnern dann eine oder einen wiedererkenne und sagen kann, die waren mit mir in einem Hotel. Also: Viel Erfolg!

Morgen soll es aber auch wirklch überall regnen. Es scheint kein Entkommen zu geben. Mal sehen, was ich da mache bzw. in welche Himmelsrichtung ich dann fahre. Jetzt versuche ich erstmal mit meinem Schwesterherz zu skypen und meine EMails zu lesen, während die Ruderinnen und ein Ruderer viel Spaß beim Kartenspielen haben.

Und tatsächlich der Tag begnnt mit leichten Regenschauern, die sich dann aber auf dem Weg nach Lienz in Luft auflösen. Die Fahrt hoch zum Großglockner lohnt sich wettermäßig. Die Natur, Blumen und Murmeltiere, queren die Straße. Hab noch nie so scnell einen Murmel auf der Straße rennen und in den Blumenwiesen verschwinden sehen. Zwei andere werden vom Brot angelockt, welches ihnen die Raben streitig machen. Heute am Montag morgen ist wenig los am Großglockner, dafür sind die orangen T-shirts "Ride for be free" in S ausverkauft und nur noch in schwarz zu bekommen. So einfach kann das Leben sein.

Am Nachmittag kehre ich im Gasthof/Metzgerei Hirschbichler, Traunsteinerstraße 25, D-83334 Inzell ein (EZ mit Frühstück 50 €), gehe ein Eis essen, im einzigen Laden im Ort schoppen und bestelle einen Hirschgulasch mit Semmelknödel und Preiselbeeren im Gasthof, von dem ich geschmacklich mehr erwartet hatte. Komme ins Gespräch mit Tischnachbarn über das kleinbürgerliche Leben in Hockenheim direkt am Hockenheimring und plane meine beiden letzten Tagestouren. Es werden insgesamt gut 3.500 km an elf Motorradtagen und ca. 300 Seemeilen in den zwei Segelwochen zusammen kommen. Jeder Tag war erfüllt und ein Erlebnis. Immer ganz auf der Straße oder auf dem Wasser. Fast immer im Hier und Jetzt. Fantastisch. Einmalig. Einfach schön.

Bei trüben und wolkenverhangenem Wetter geht es von Inzell aus Richtung Norden, Nürnberg. Es klart im Laufe des Tages auf und die Temperatur erreicht am Mittag sogar 25 Grad. Wer hätte das gedacht. Über Landwege und Landstraßen erreiche ich am frühen Nachmittag Kipfenberg. Der ausgewiesene  motorradfreund-liche Landgasthof ist ausgesprochen unfreundlich. Fahre weiter in das sehr viel nettere Hotel "Landgasthof zum Raben", Schloßleite 1, 85110 Kipfenberg -OT Arnsberg (EZ mit Frühstück 56 €) mit sehr gutem Essen auf der Terrasse. Ein aufziehendes Gewitter zieht vorbei und ich überlege, ob ich morgn nach Hause oder weiter in den Norden fahren soll. Werde es beim Frühstück entscheiden.

Die letzten 540 km setze ich mich auf die Autobahn A9 und A3 nach Nordwesten. Werde überrascht von starken Regengüssen, die mich einen kurzen Stopp einlegen lassen zum Anziehen der Regenkombi. Mist Wetter ... nein, wenn ich denn im Regen fahre, fahre ich gerne im Regen, allerdings höre ich dann auf zu singen ;-), wegen der schlechten Sicht und KOnzentration.

 

So meine Lieben, das wars! Genug gereist für jetzt. Hoffe ich konnte Anregungen für eigene Ziele geben oder Euch einfach auf die Reise mitnehmen. Die nächste Motorradreise kommt bestimmt ... nach der Reise ist vor der Reise! Hab gehört, dass es im Norden auch sehr schön sein soll. Solange es Ziele gibt, ist alles gut.

 

Tschüss Eure Doris