Motorradtour über Tschechien, Slowenien, Österreich nach Kroatien zum Segeln

Von Krefeld aus geht es ca. 600 km über die Autobahn an die Saale in Thüringen. Das schlechte Wetter bzw. den Regen lasse ich in NRW. Zunächst. Kehre im schönen Hotel Kleeblatt, Gartenstraße 1 in Hirschfeld ein (EZ 40 € mit reichhaltigem Frühstück).

Die Wettervorhersage lässt mich früh aufstehen und schon gegen acht Uhr bin ich auf dem Weg nach Prag/Tschechien.  Ohne jegliche Grenzformalitäten und trotz Warungen auch ohne Polizei, dafür aber mit vielen Radarfallen gespickte Ortsdurchfahrtsstraßen, erreiche ich Prag. Im etwas abgelegen Bezirk 10 finde ich ein Zimmer im Hotel Astra (EZ ca. 52 € mit Frühstück). 12 Minuten dauert die Metrofahrt rein nach Prag. Bei strahendem Sonnenschein und fast 30 Grad erkunde ich diese Touristenstadt.

Wenn möglich mache ich einen großen Bogen um die vielen Touristen und versuche mich durch die kleinen und nicht so feinen Gassen zu finden. Die Haltung des Malers unten auf dem Foto spricht Bände.

Einmal mehr merke ich, dass Großstädte nicht mein Liebligsreiseziel sind und da der Wetterbericht und der Himmel keine guten Hoffnungen auf Sonnenschein wecken, werde ich morgen gleich wieder abreisen.

Um 7 Uhr Frühstück, packen und um kurz vor 8 Uhr fahre ich aus Prag raus. Erlebe die wunderbar flache, mit Seen durchzogene Landschaft von Tschechien. Kurz vor der Grenze zu Österreich queren Fahrradfahrer meinen Weg. Tschechien ist offenbar ein beliebtes Reiseziel für diese. Mit meinem Motorrad unterwegs sein ... ja, das ist es. Landschaft sehen und genießen, Kraft tanken.

Schon gegen 11 Uhr bin ich heute meinem Reiseziel Liebenau in Österreich sehr nah. Am Wegesrand lockt eine einladende Konditorei bei einem Stück Kuchen und Kaffee zum Verweilen ein. Danach buche ich mich im Verwöhn-Hotel  "Zum Dorfwirt" von Roswitha und Franz Rockenschaub ein.

 

Verwöhnen tue ich mich heute noch mit einer weiteren fast 200 km langen Tour durch das sagenhafte Oberöstereich. Es geht entlang von Flüssen, über Waldwege !!, enge Gassen und fantastische hügelige Landschaften. Wieder ganz anders schön.

 

Das Verwöhn-Hotel macht seinem Name alle Ehre: Nach meinen beiden Touren geht es barfuß über einen bunten Wiesenblumenpfad mit Heubett im angrenzenden Wald, danach relaxen in der Saunalounge mit Gartenbereich und am Abend bekomme ich ein sehr leckeres Menü von Franz gezaubert. Schöner kann das Leben kaum sein. Und wie schon auf meiner einjährigen Panamericana-Motorradreise, denke ich wieder, welch ein Glückskind ich doch bin.

 

Treffe am Abend andere Motorradgäste und tausche mit Petra und Michael Reiseerlebnisse aus. Es ist spät als ich diesen Satz beende und weil es hier unbeschreiblich wunderbar ist, werde ich nur schwer morgen Abschied nehmen können. 

Es ist Mittwoch und es regnet fast den ganzen Tag. Ich bleibe im schönen vier Sterne Verwöhn-Hotel. Entwickle meine Route durch Österreich und verbringe den Rest des Tages in der Sauna und bei einem guten vier Gänge Menü.  EZ mit Halbpension 71 €.

Länger kann ich leider nicht bleiben .... ein Segeltörn erwartet mich. Deshalb werde ich morgen früh in Richtung Süden fahren, auch wenn es schwer fällt.

Im "Morgengrauen" geht es los. Über kurvigen Srecken und einsame kleine Güterwege von Oberösterreich in die Steiermarkt bis nach Südkärnten an den Klopeinersee, beliebt bei Österreichern. Andere Nationalitäten treffe ich hier nicht an. Der Regen hat mich weitestgehend verschont. Erst auf den letzten Kilometern wurde ich nass. Und da es trotz der über 300 km Landweg noch recht früh ist, habe ich die Möglichkeit mehrere Unterkünfte anzufahren. Am Ende entscheide ich mich für die einfache Frühstückspension Agnes (EZ für 42 €), weil ich bei díesem regnerischen Wetter den nicht nutzbaren Strand der Strandhotels nicht mitbezahlen möchte.

Auf der Fahrt hier her ging mir noch das Erlebnis mit einem schwerhörigen Motorradgast dessen Frau wegen eines Motorradunfalls im Krankenhaus lag durch den Kopf. Einmal angesprochen, hörte er nicht mehr auf zu erzählen. Sprach jemand anderes, wurde er schnell von ihm unterbrochen und schon hatte er wieder was zu erzählen. Wir scherzten schon, dass man wohl trotz Hörgeräts schlecht zuhören kann. Später stellte sich heraus, dass er immer sehr kurzweilige Freundschaften hatte, weil er trotz des Hörgerätes vieles nicht verstand und seinen Freunden deshalb seltsame Antworten gab, die wiederum glaubten, dass er nicht richtig zuhöre. Es scheint schon ein echtes Leid zu sein, mit einem Hörgerät leben zu müssen. Gut das seine Frau bald aus dem Krankenhaus kommt. Ich nehme an, dass sie ihn versteht * augenzwinker.

 

Und dann nahm ich an, dass motorradfahrende Österreicher gut fahren können. Haben ja genügend schöne Straßen vor der Haustür. Habe aber heute gegenteiliges erlebt. Vor mir fuhren drei von ihnen und der Erste scherte in einer längeren Rechtskurve mit anschließender schlecht einsehbaren Linkskurve zum Überholen eines LKW aus. Die zwei hinter ihm machten es ihm zeitgleich nach, obwohl sie es - wegen des längeren Weges - nicht schaffen konnten. Ich blieb derweil zurück, vorausschauend, um nicht draufzufahren, falls was schief gehen sollte. Als der zweite Motorradfahrer merkte, dass er den Überholvorgang nicht schaffen wird, bevor die Rechtskurve endet, fiel er wieder zurück und bracht den Vorgang ab, was der Hintermann gerade noch in letzter Sekunde mitbekam, sonst wären sie wohl ineinander gefahren. Motorradfahrer gibts, da kann man nur genügend Abstand von halten *augenzwinker. 

 

Morgen wird ein langer Fahrtag. Auf der Landstraße geht es von Südkärnten über Slowenien zu den Plikvizter Wasserfällen in Kroatien. Über 300 km in ca. fünf Stunden. Das wird anstrengend und auf eine lange Hotelsuche habe ich dann bestimmt keine Lust mehr ....

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